Politik
Offizielle Kriminalitätsrate weiter rückläufig
GDN -
Die Zahl der in Deutschland polizeilich erfassten Straftaten ist weiter rückläufig. Das geht aus der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2018 hervor, die Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Dienstag gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU), in Berlin vorgestellt hat.
"Die Kriminalitätsbelastung in Deutschland ist anhaltend rückläufig. Zum zweiten Mal in Folge geht die Zahl der in Deutschland verübten Straftaten zurück", sagte der Bundesinnenminister. Die Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder leisteten bei der Kriminalitätsbekämpfung hervorragende Arbeit. Die Aufklärungsquote sei mit 56,5 Prozent auf einen neuen Höchststand gestiegen. Diese "erfreuliche Entwicklung" spiegele sich aber noch nicht durchweg im Sicherheitsempfinden der Bürger wieder, so Seehofer weiter. "Das zeigen die Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung zur Kriminalitätswahrnehmung, des so genannten Viktimisierungssurveys." Um weniger Straftaten und ein höheres Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu erreichen, müsse die personelle und sachliche Ausstattung der Sicherheitsbehörden weiter verbessert werden, kündigte Seehofer an. Insgesamt hat die Polizei 2018 laut PKS rund 5,556 Millionen Straftaten festgestellt. Ohne Berücksichtigung der rein ausländerrechtlichen Verstöße wurden rund 5,392 Millionen Straftaten erfasst, ein Rückgang um 3,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Aufklärungsquote hat erneut einen Höchststand seit Einführung dieser Angaben im Berichtsjahr 2005 erreicht. Die Zahl der Tatverdächtigen liegt mit rund 1,931 Millionen geringfügig unter der des Vorjahres (2017: 1,974 Millionen). Die Mehrheit der Tatverdächtigen ist männlich (2018: 75,7 Prozent). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an allen Tatverdächtigen beträgt - wie im Vorjahr - etwa 30 Prozent; die Zahl ist 2018 auf 589.200 gesunken (2017: 599.357). Bei der Diebstahlskriminalität wurde ein Rückgang von 7,5 Prozent auf rund 1,936 Millionen Fälle verzeichnet. Dies liegt insbesondere am erneut erheblichen Rückgang um 16,3 Prozent (2018: 97.504 Fälle) beim Wohnungseinbruchsdiebstahl sowie um 18,2 Prozent (2018: 104.196) beim Taschendiebstahl. "Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls zeigt sich vorbildlich, wie wirksam und erfolgreich eine enge Zusammenarbeit von Bund und Ländern sein kann", ließ sich Grote in einer Mitteilung des Bundesinnenministeriums zitieren. Beim Wohnungseinbruchdiebstahl stieg dagegen der Anteil der Versuche weiter und lag im vergangenen Jahr bei über 45 Prozent. Im Jahr 2018 wurden zudem bundesweit 185.377 Fälle von "Gewaltkriminalität" (2017: 188.946 Fälle), darunter 136.727 Fälle von "gefährliche und schwere Körperverletzung" (2017: 137.058 Fälle) registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die "Gewaltkriminalität" geringfügig um 1,9 Prozent gesunken. In den Deliktsbereichen "Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt" (+39,9 Prozent), "Verbreitung pornografischer Schriften" (+13,6 Prozent), "Rauschgiftdelikte insgesamt" (+6,1 Prozent) und bei "Straftaten gegen das Waffengesetz" (+5,5 Prozent) stiegen die Fallzahlen. Gerade die gestiegenen Fälle von tätlichen Angriffen auf Polizisten mache ihn betroffen, sagte Seehofer dazu. Die Gewalt gegenüber Einsatzkräften sei "zum Teil erschreckend ungehemmt".
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